Dyskalkulie

Rechenstörung/Dyskalkulie, Rechenschwäche:

Eine Rechenstörung ist eine Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein auf unangemessene Beschulung, mangelnder Hör- und Sehfähigkeit oder Intelligenzminderung zurückzuführen ist. Das Kind hat wesentliche Probleme mit den Grundrechenarten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Da es sich um eine Teilleistungsstörung handelt, müssen die Lese- und Rechtschreibfähigkeiten des Kindes im Normbereich liegen.

Kennzeichen sind zum Beispiel Schwierigkeiten bei der visuell-räumlichen Wahrnehmung und dem diesbezüglichen Vorstellungsvermögen. Häufig haben die Kinder kein Zahlen- und Mengenverständnis und können die Zahlen nicht ordnen bzw. in die richtige Reihenfolge bringen. Sie können bestimmte Rechenoperationen und mathematische Zeichen (+, -, x, :) nicht verstehen. Die Symbole werden oft nicht wieder erkannt. Schwierigkeiten beim Lernen des Einmaleins sind ebenfalls häufig (WHO 2010, S. 301ff).

Auffälligkeiten im Alltag, die das fehlende Mengen- und Zahlenverständnis beschreiben sind z.B. das Zählen/Rechnen unter der Zuhilfenahme der Finger, Schwierigkeiten beim Zehner- und Hunderterübergang, Probleme beim Einschätzen der Gewichts- und Maßeinheiten, Unsicherheiten im Umgang mit Geld und dem Lesen der Uhrzeit.

Emotionale Auffälligkeiten wie z. B. Bauchschmerzen vor dem Mathematikunterricht, Angst vor der Mathearbeit, eine geringe Frustrationstoleranz sowie ein niedriges Selbstwertgefühl kommen ebenfalls oft vor. Bei einer Rechenschwäche erreichen die Kinder in der Regel einen höheren Prozentrang als bei der Rechenstörung. Näheres ergibt sich aus dem klinischen Befund.